Treffpunkt Orient - eine Marke
der Kolchis - Verlag und Reisen AG
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Die tägliche Gesprächsrunde während der Reise (hier: Buchara 2015)
Faszination Seidenstrasse
Die Schatzkammer Trans-Oxaniens
Zwischen Montag 19. September und Mittwoch 5. Oktober 2022 haben wir diese wunderschöne Reise durchgeführt. Voraussichtlich werden wir eine ähnliche Reise erneut im Frühjahr 2024 durchführen. Reisedaten sowie Preise werden später hier bekanntgegeben. Sind Sie interesssiert? Dann melden Sie sich bitte bei Renate Thönen (renate.thoenen@treffpunktorient.ch), damit sie rechtzeitig unverbindlich informiert werden.
Zu dieser Reise:
Die grossen Oasen Trans-Oxaniens, Chorasmien, Buchara, Samarkand und Fergana, bildeten von der Antike bis ins Mittelalter die Kernstücke der Seidenstrasse, über die sehr viel mehr als nur Seide transportiert wurde. Gold, Gewürze, Wolle, Trauben aber auch Religionen, Weltanschauungen, Kosmotheorien fanden durch Zentralasien ihren Weg von Ost nach West und umgekehrt. Umkämpft war Zentralsasien immer und ist es genau genommen auch heute noch. Die neue Seidenstrasse, die China mit Europa verbinden soll, wird nicht überall euphorisch begrüsst.
Zeit also, sich dem Thema der alten wie neuen Globalisierung in diesem Gebiet näher anzuschauen. Für mich persönlich ist dies eine meiner interessantesten Reisen, gerade weil Gegenwart und Geschichte hier nahtlos ineinander übergehen. Die eigentliche Seidenstrasse ist sehr viel länger als jener Teil, den ich Ihnen auf dieser Reise zeigen möchte - nirgendwo sonst gibt es aber so viele, so prächtige Monumente und ist die Geschichte so greifbar wie in Usbekistan!
Werner van Gent
Tag 1
Anreise
Begrüssung durch den lokalen Reiseleiter am Flughafen, Transfer zum gegenüber der Opera gelegenen Hotel.
Tag 2
Nach einem späten Frühstück besichtigen wir Tashkent. Auf dem Programm steht u.A. ein Besuch des Chorsu-Basars. Hier kommen Sie bereits einen Eindruck der modernen Seidenstrasse: Gewürze, Stoffe, aber auch Plastik-Ramsch und Billig-Kleidung aus Fernost werden hier angeboten im grössten Basar Zentralasiens. Ferner besuchen wir die Kukeldash Medrese, wo einer der bekanntesten Kaligraphen arbeitet. Danach darf auch der Khast Imom, das offizielle religiöse Zentrum Usbekistans nicht fehlen. Hier wird ein handgeschriebenes Exemplar des ältesten Korans aus dem 7. Jahrhundert aufbewahrt
Tag 3
Nach einem frühen Frühstück fahren wir zum Bahnhof und besteigen den Schnellzug ins Fergana-Tal. In Margilan besichtigen wir eine Seidenmanufaktur sowie die Freitagsmoschee. Anschliessend setzen wir die Fahrt nach Fergana fort, wo wir 3 Nächte bleiben.
Tag 4
Am Vormittag besuchen wir in Rischtan eine wegen der traditionellen blauen Keramik berühmten Töpferei – wer will, kann sich auch selber als Keramik-Malerin oder Maler betätigen. Der Erfolg ist allerdings nicht in den Leistungen dieser Reise inbegriffen… Der Nachmittag steht zur freien Verfügung.
Tag 5
Nach dem Frühstück fahren wir nach Kokand und besichtigen u.A. die Residenz des Khans Chudoyorkhan. Am Nachmittag fahren wir zu einem Weinbetrieb in Fergana, wo wir die lokalen Weine degustieren.
Tag 6
Heute fahren wir in einer kleinen Karawane von PKW’s über den Kamtschikpass – Busse sind hier nicht zugelassen. Von der Passhöhe hat man einen überwältigenden Blick auf die Bergwelt Usbekistans bis hin zum Pamir. Nach dem Mittagessen in Tashkent fahren wir zum Flughafen, von we wir nach Nukus im Westen Usbekistans fliegen.
Tag 7
Heute steht ein Strandausflug auf dem Programm, wobei das zum schönen Sandstrand passende Meer, der Aralsee, leider einer der grössten Umweltkatastrophen unserer Zeit zum Opfer gefallen ist. Die Katastrophe ist laut Experten zwar nicht unumkehrbar, der ehemals riesige Aralsee zieht sich aber zur Zeit immer noch weiter zurück und besteht momentan nur noch aus drei kleinen Seen . Im ehemaligen Fischerdorf Moynak besichtigen wir den eindrücklichen Schiffsfriedhof und picknicken in den Dünen... Gegen Abend kehren wir nach Nukus zurück. Wer noch Lust hat, kann schon mal einen ersten Blick in eines der beiden einmaligen Museen werfen.
Tag 8
Beim Besuch der Sawitsky-Sammlung kommt man aus dem Staunen nicht raus: Hier am Ende der ehemals sowjetischen Welt und am Rande der Wüste befindet sich die schönste und umfangreichste Sammlung der sowjetischen Avantgarde. Das Museum dokumentiert die Kraft der Avantgarde im ausgehenden Zarenreich und in der frühen Sowjetunion wie auch die Brutalität, mit welcher die sowjetischen Künstler später unter der Stalin-Diktatur unterdrückt wurden. Viele von ihnen wurden in Umerziehungslager gesteckt oder verbannt. Anschliessend bekommen wir im Lager des Museums einen kleinen Eindruck der Fülle der Schätze, die Igor Sawitsky hier zusammengetragen hatte.
Neben der Kunstsammlung verfügt das Museum auch über eine permanente Ausstellung folkloristischer Gegenstände, die uns ein gutes Bild vom Leben in dieser Region gibt, die nun wirklich am Ende der Welt zu liegen scheint. Seine Eigenschaft als Direktor des Folkloremuseums gab Sawitsky übrigens die Möglichkeit, unbehelligt von der KGB, die aus der Sicht der Dowjet-Diktatur "abartige" Avantgarde zu sammeln. Nur ein kleiner Teil der russischen Avantgarde -wie zum Beispiel die Werke Chagalls -, hat den Weg in den Westen gefunden.
Am Nachmiuttag fahren wir durch Ausläufer der Kizilkum-Wüste nach Khiva.
Tag 9
Am Vormittag besichtigen wir weitere Sehenswürdigkeiten in dieser wunderschönen Stadt. Der Nachmittag steht zur freien Verfügung. Eines der aktuellen Themen, welche Werner van Gent heute behandelt: das Pulverfass Afghanistan, ein Rückblick.
Das Emirat von Khiva ist heute eine der schönsten und wohl auch am besten erhaltenen Festungstädte entlang der Seidenstrasse. Hier verbringen wir den ganzen Tag mit Besichtigungen der zahlreichen Sehenswürdigkeiten, allerdings mit genügend Freizeit, um diese Stadt auch noch auf eigene Faust zu erforschen. In seinem Referat geht Werner van Gent auf die enorme Bedeutung des aus Khiva stammenden Gelehrten Al Choresmi ein.
Tag 10
Auch heute stehen Besichtigungen in Khiva auf dem Programm. Zudem bekommen Sie ausreichend Zeit, sich am 10. Tag der Reise zu erholen oder Khiva auf eigene Faust zu erkunden.
Tag 11
Am Morgen fahren wir mit dem Zug nach Buchara.
Am Nachmittag erste Tuchfühlung mit dieser äusserst lebendigen Oasenstadt. Hier wurden nicht nur Güter umgeschlagen. Es fand vor allem auch ein reger Austausch von Wissen statt. In Buchara wurde beispielsweise der berühmte Arzt und Philosoph Ibn Sina (Avicenna) geboren. Der junge Ibn Sina übte sich in der Lektüre der Denker seiner Zeit sowie der Antike. Der Legende nach soll er die Metaphysik von Aristoteles gar 40 Mal gelesen haben. Buchara war nicht umsonst das eigentliche Zentrum der Aufklärung des Orients. Werner van Gent wird im Referat unter anderem auf die Frage eingehen, weshalb sich diese Aufklärung im Orient nicht hat verfestigen können.
Tag 12
Am Morgen erforschen wir weitere Aspekte dieser Stadt. Einen Höhepunkt bildet bestimmt das schlichte, in der Form vollendete Samaniden-Mausoleum. Dazu ein lesenswerter Ausschnitt aus der Wikipedia-Sammlung:
"Im 10. Jahrhundert war Transoxanien die Drehscheibe des internationalen Handels zwischen Ost und West. Neben Handelsbeziehungen in den Nahen Osten und das Kaiserreich China bestanden auch Verbindungen nach Indien und in das Wolgagebiet. Gehandelt wurden unzählige Waren (u.a. Seife, Stoffe, Wolle, Teppiche, Pelze, Schminke, Öl, Metallgefäße, Honig, Nüsse, Melonen, Waffen, Sklaven, Pferde). Bestimmte zentralasiatische Melonen waren so beliebt, dass man sie in mit Schnee gefüllten Bleikisten bis nach Bagdad transportierte, wo sie horrende Preise (pro Frucht sieben bis zehn Mal so viel wie für einen Sklaven) erzielten. Hunderttausende samanidische Silbermünzen sind in Europa gefunden wurden, viele davon in Schweden, und auch in Mainz wurden sie nach Aussage eines Sklavenhändlers namens Ibrahim Jakub im 10. Jahrhundert verwendet. Neben den Handelsbeziehungen blühten auch die Bewässerungsfeldwirtschaft und eine hoch entwickelte Bergbauindustrie. Durch den wirtschaftlichen Reichtum konnten die Samaniden vor allem in den Städten eine reiche Bautätigkeit entfalten. Erhalten ist davon z.B. das Samaniden-Mausoleum in Buchara."
Zu Fuss geht es zurück in die Altstadt Bucharas. In der Zitadelle stossen wir auf die Spuren des Regimes des Emirs von Buchara, der im ständigen Konkurrenzkampf mit den Herrschern von Khiva, Merw und Samarkand stand. Höhepunkt bildet die Aussicht auf das Minarett Kalon.
Tag 13
Am Vormittag gibt es noch genügend Zeit, Buchara auf eigene Faust zu erkunden.
Am Nachmittag fahren wir mit dem Zug in das legendäre Samarkand, eine der ältesten, noch immer bewohnten Städte der Welt. Marco Polo sagte dazu, sie sei eine ebenso große wie prächtige Stadt. Vielleicht reicht es noch, den grandiosen Registanplatz zu besuchen?
Tag 14
Zunächst besuchen wir das Ulugbek-Observatorium, danach den zentralen Basar von Samarkand sowie die daneben gelegene Bibi-Khanoum-Moschee. Ferner sehen wir uns die wegen ihrer einmalig schönen Fayencen berühmte Totenstadt an. Auch das direkt neben unserem Hotel gelegene Mausoleum von Tamarland (Timur Lenk) dürfen wir nicht auslassen. Der Nachmittag steht zur freien Verfügung.
Tag 15
Weitere Besichtigungen in Samarkand und genügend Zeit, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden.
Tag 16
Am Vormittag fahren wir mit dem Hochgeschwindigkeitszug Avrosiab nach Tashkent. Am Nachmittag kann auf Wunsch das Kunstmuseum besichtigt werden.
Tag 17
Rückflug
Zu den Hotels: wir versuchen die bestgelegenen Hotels mit dem höchstmöglichen Komfort zu buchen - dennoch gilt zu bedenken, dass der Tourismus in Usbekistan noch ein relativ junges Gewerbe ist und immer mit Abstrichen gerechnet werden muss - wer das tut, freut sich umso mehr, wenn alles perfekt klappt!
Transportmittel dieser Reise: Wo dies möglich ist, verwenden wir für die Langstrecken das hervorragende Zugnetz. Für die Strecke Tashkent - Nukus kommt leider nur das Flugzeug in Frage. Uzbekistan Airways gilt jedoch als eine besonders sichere Gesellschaft. Auf der Strecke Fergana – Tashkent benutzen wir PKW’s, weil auf dem Kamtschikpass keine Busse zugelassen sind.
Inbegriffen: Vollpension, Getränke bei den Mahlzeiten, Kaffee und Teepausen, Transfers gemäss Programm, Trinkgelder für das Hotelpersonal und den Busfahrer
Nicht inbegriffen: obligatorische Annulierungsversicherung, private Auslagen.